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Harry Walter versteht sich als Autor im weitesten Sinn. Die Kunst ist für ihn der Ort, an dem die Autorschaft heute ihre größten Irritationen und dadurch auch ihre stärksten Impulse erfährt. Sich dort aufzuhalten bedeutet die Chance, die Wahl der Mittel nach der jeweils gestellten Frage ausrichten zu können. Wenn dabei mehrfach Gattungsgrenzen überschritten werden, so ist dies die logische Folge eines ins Offene gedachten Werkbegriffs. Gegen die Gefahr der formalen Verzettelung hilft seiner Auffassung nach nur die altmodisch anmutende Orientierung an Inhalten. Nur solange im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung eine auch in außerkünstlerischen Zusammenhängen nachvoll-ziehbare Frage steht, können formale Raffinessen mehr sein als bloße Geschmacksverstärker. Die Kunst an der Kunst besteht darin, der Stilfalle auszuweichen, ohne sich dabei im Dickicht der selbst gesetzten Begriffe zu verfangen. In der dualen Konstruktion ABR engagiert sich Harry Walter gerne für sämtliche Einwände, die Künstler von jeher gegen das "blinde Machen" einerseits und das "leere Denken" andererseits vorgebracht haben.
Neben der Arbeit am ABR-Komplex beschäftigt er sich in unterschiedlichen personellen Konstellationen mit Fragen des "künstlerischen Rückbaus" und der "ästhetischen Verdichtung". Gemeinsame Arbeiten mit den Künstlern Steffen Bremer, Armin Bremicker, Karin Sander, Georg Winter. Als künstlerische Einzelperson tritt er mit Texten, Reden und Lichtbild-Vorträgen in Erscheinung.
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